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Ortsbauern u. Gemeinderat

Versammlung des Ortsbauernrates am Freitag, den 9. Oktober 2009:

Alle Bauern der Gemeinde Percha waren zu einer Informationsveranstaltung zum Thema "E-Werk auf dem Wielenbach mit evtl. Beteiligung" in das Sängerlokal des Vereinshauses von Percha eingeladen. Über 60 Einladungen wurden ausgesendet und etwa an die 30 Personen waren anwesend.
Auf dem Podium saßen folgende Personen:
  • der Obmann des Ortsbauernrates Niederwolfsgruber Paul, Nidrist
  • Bgm. Joachim Reinalter
  • der Vertreter der Schönbichl GmbH Schuster Reinhold
  • die Projektanten der Schönbichhl GmbH Pohl Bernhard mit Sohn Michael
  • der Vertreter des Raiffeisen Energie Verbandes Rienzner Rudi
Diese Personen tätigten im Wesentlichen folgende Aussagen:
Schuster Reinhold: Die Schönbichl GmbH ist gewillt die Bauern am Projekt zu beteiligen. Als Grund gibt er an, die Streitereien beenden zu wollen. Über die Höhe einer ev. Beteiligung will er aber zu diesem Zeitpunkt nichts sagen.
Pohl Bernhard: Er stellt das aus ihrer Sicht favorisiertes Projekt vor (Fassung im hintersten Brugga-Feld, Leitung bis zur Lonza Brücke und dann der Hauptstrasse entlang bis oberhalb der Amita-Kreuzung und von dort über den Wald hinunter zum Wielenbach, wo dann das Gebäude errichtet würde).
Rienzner Rudi: Er erklärt die derzeitige Situation in diesem Sektor. Die Voraussetzungen für E-Werke sind momentan hinsichtlich Förderungen äußerst ideal und müssen ausgenützt werden, da sich in Zukunft sicher etwas ändern wird. Besonders kleine Werke haben derzeit die größte Gewinnspanne. Der Wassernutzungsplan ist laut ihm streng genug.
Reinalter Joachim: Er stellt klar, dass die Gemeinde alles unternehmen wird, damit kein neues E-Werk auf dem Wielenbach entstehen wird. Die Gemeinde wird dafür auch bei der nächsten Gemeinderatssitzung weitere Schritte setzen. Die Schönbichl GmbH ist für die Gemeinde kein Verhandlungspartner mehr.

Persönliche Bemerkung Martin Schneider:
"Ich bin dem Obmann des Ortsbauernrates und den anwesenden Bauern dankbar, dass ich an dieser an sich internen Versammlung teilnehmen durfte und meine Meinung mitteilen konnte. Allerdings war diese Informationsveranstaltung im Grunde eine reine Werbekampagne der Schönbichl GmbH, dafür war das Podium einfach zu einseitig besetzt. Und ihre Strategie war reine Panikmache: <Jetzt bietet die GmbH großzügigerweise ein Beteiligungsangebot an. Wer nicht mitmacht, steht mit leeren Händen da.> Klare Aussagen gab es aber dann doch keine.
Jeder Beteiligungswillige sollte aber schon einige Überlegungen anstellen: Es ist völlig ungewiss, ob überhaupt eine weitere Stromkonzession vergeben wird. Dafür wird aber jeder Schönbichl-Partner mit einiger Sicherheit in einen Rechtstreit mit der Gemeinde Percha hineingezogen werden. Ferner stellt er sich aus persönlichen Vorteilsstreben gegen den Willen der großen Mehrheit der Bevölkerung und letztendlich natürlich auch gegen das Konkurrenzprojekt der Gemeinde, welches zumindest der Allgemeinheit zu Gute kommen würde. Das Stichwort Sozialer Friede sollte hier nicht außer Acht gelassen werden."

Gemeinderatssitzung am Mittwoch, den 14. Oktober 2009:

Der Gemeinderat spricht sich entschieden gegen weitere Wasserableitungen auf dem Wielenbach zur Erzeugung elektrischer Energie aus. Dafür wurden bei dieser Sitzung wichtige Schritte gesetzt:
  • Landschaftsschutzplan: Der Gemeinderat beschließt den bisher nicht verbauten Teil des Wielenbaches von der Naturparkgrenze bis zum Edison-E-Werk als Naturdenkmal auszuweisen und damit unter Schutz zu stellen. Hilfreich zur Seite stand hier das Amt für Landschaftsökologie.
  • Gewässernutzungsplan: Auch hier beschließt der Gemeinderat in seiner Stellungnahme, den Wielenbach aus dem Wassernutzungsplan hinsichtlich der Nutzung zur Erzeugung elektrischer Energie zu streichen. Wie vorgesehen wird auch die Stellungnahme der Schützenkompanie behandelt, die dann ebenfalls weitergeleitet werden muss.
Beide Beschlüsse, die mit 14 Ja- und 1 Nein-Stimme abgestimmt wurden, werden an die betroffenen Ämter in Bozen weitergeleitet. Es bleibt abzuwarten, ob und besonders wer gegen diese Beschlüsse Rekurs einreicht.



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