Am Donnerstag, den 16. April 2009, kam es im Sitzungssaal der Gemeinde Percha zu einem weiteren Lokalaugenschein bzgl. der drei neu eingereichten Gesuche zur Stromerzeugung aus dem Wielenbach.
Die Sitzung wurde wieder vom zuständigen Sachbearbeiter vom Amt für Stromversorgung geleitet.
Anwesend waren:
- Peccei Andrea (Forststation Bruneck)
- Oberhammer Othmar (Projekteinreicher)
- Schneider Martin (SK Oberwielenbach)
- Schiffregger Robert (Amt für Gewässerschutz)
- Durnwalder Johannes (Obmann der Beregnung)
- Scherer Hermann (Schönbichl GmbH)
- Mutschlechner Christian (Privat)
- Mairl Edith Katharina (Projekteinreicher)
- Huber Reinhold (Bodenmeliorierungskonsortiums)
- Pohl Michael und Burkhard (Projektanten der drei Gesuche)
- Pramstaller Josef (Inhaber Konzession für Mühle)
- Reinalter Joachim (Vertreter der gem. Percha)
- Leitner Christian (Projektant der Gem. Percha)
- Überbacher Michael (Amt für Stromversorgung)
- Mair Kathrin (Privat, "on sich recht a netta")
Die drei neuen Projekte wurden kurz vorgestellt und entsprechen den Angaben im
vorhergehenden Bericht.
Es sind jetzt keine weiteren Projekte mehr zulässig. Projektänderungen sind jetzt unter Umständen nur noch im Trassenverlauf der Rohrleitungen erlaubt.Bzgl. der Projekte wurden
zwei Einsprüche eingereicht, die vom Amt auch behandelt werden müssen:
- Beregnung: Diese fordert, dass ihre Rechte durch eine neue Konzession keinesfalls beschnitten werden dürfen.
- SK Oberwielenbach: Diese lehnt jegliches Projekt ab, im Sinne der Bevölkerung, von Natur- und Landschaftsschutz, der Landwirtschaft und der zunehmenden Bedeutung der Ressource Wasser. Den Einspruch können Sie im Anhang durchlesen.
Die
nächsten Schritte im Verfahren sind jetzt die Einreichung beim
Amt für Umweltverträglichkeit und die Begutachtung der Projekte seitens der
Baukommission von Percha.
Erfreulicherweise wurden zahlreiche Einwände zu Protokoll gebracht, die sich gegen die Errichtung eines weiteren E-Werks richten und die folgend sinngemäß und in Kurzform wiedergegeben werden:
Schneider Martin (Schützenkompanie)Die Bevölkerung sowie die Gemeindeverwaltung von Percha spricht sich gegen eine weitere Stromkonzession aus. Im Sinne des Natur- und Landschaftsschutzes, der Landwirtschaft u. Lebensqualität sollte der letzte Teil des Wielenbaches naturbelassen bleiben. Die Gesuchssteller haben sich beim Wasserstreit massiv zur Wehr gesetzt und wollen jetzt ihrerseits die 10fache Wassermenge zur Stromerzeugung ableiten. Kritikpunkt ist die mangelnde Information der Verbände vor Ort u. die zu kurz bemessene Zeit in dieser Phase des Verfahrens. Verbesserungen wären wünschenswert.
Schiffregger Robert (Amt für Gewässerschutz)Er stellt negative Gutachten für alle drei Projekte seitens des Gewässerschutzes in Aussicht. Er fordert die Überprüfung der in den Projekten angegebenen Wassermengen durch das hydrographische Amt und die Durchführung von Wassermessungen für zwei Jahre.
Durnwalder Andreas (Beregnung)Die Rechte der Beregnung dürfen nicht beschnitten werden. Er zeigt sich ebenfalls erstaunt, dass nach dem Wasserstreit die selben Personen jetzt um Stromkonzessionen ansuchen. Außerdem wurde vor kurzem die bisherige Stromkonzession entzogen und jetzt soll wieder eine neue ausgestellt werden.
Pramstaller Josef (Mühlenbesitzer)Er fordert, dass seine Rechte bzgl. der Mühle nicht angetastet werden dürfen und appelliert an die Anwesenden diese Projekte zu überdenken und gegebenenfalls auf Sonnenenergie zu setzen. Auch hat er Bedenken zum Verlauf der Rohrleitungen an, deren Realisierung er sich nur schwer vorstellen kann (z.B. umfangreiche Strassensperren).
Bürgermeister Joachim ReinalterLaut dem Bürgermeister ist die Trasse für den Verlauf der Rohrleitungen der Projekte nicht realistisch und nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand zu verwirklichen. Bzgl. Wasserstreit fühlt er sich ebenfalls "auf dem Arm genommen". Auch er fordert Wassermessungen.